Narbentherapie

Die Haut erfüllt wichtige Aufgaben und ist das größte Organ des menschlichen Körpers.
Deshalb sind großflächige Verletzungen durch Verbrennungen oder Verbrühungen besonders gefährlich.

Die von unserem Fachpersonal angepasste und nach Patientenmaßen gestrickte Kompressionsversorgung verhindert die Entstehung von überschießendem, hypertrophem Narbengewebe. Die Narbe reift schneller, der Juckreiz wird dadurch gehemmt und die rötliche Farbe der Narbe blasst ab. Diese Kompressionstherapie ermöglicht eine ästhetische Narbenabheilung ohne funktionelle Einschränkungen.

Bestehende Narbenbildung nach einer Verbrühung mit Wasser, behandelt mit einer Narbenkompressionsversorgung mit Siliconinlay im Bereich des Knöchels und über den Spann:

Entstehung von Narben

Die Wundheilung nach Verbrennungen und Verbrühungen verläuft nach demselben Prinzip wie bei anderen Hautverletzungen. Oberflächliche thermische Verletzungen ersten und zweiten Grades (IIa) heilen in der Regel ohne Narben innerhalb von 14 Tagen ab. Bei tieferen Verletzungen der Haut ist diese narbenfreie Spontan heilung nicht mehr möglich, da hier die Schicht der Zellneubildung zerstört ist.

Der Körper versucht bei tiefen Verbrennungen und Verbrühungen den Hautdefekt vom Wundrand her langsam zu schließen. Hierzu bildet er neues Gewebe, das so genannte Granulationsgewebe. Ist die Wunde geschlossen, setzt häufig nach drei bis vier Wochen ein „Überwuchern“ der Wunde ein. Die  Bindegewebsstränge verdichten und verhärten sich und schrumpfen schließlich – eine Narbe hat sich gebildet. Verläuft das Wachstum der Bindegewebszellen ungeordnet, können auch hypertrophe Narben und Keloide entstehen.

Narben sind nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern können durch die Verdickungen und Verhärtungen zu Bewegungseinschränkungen, Gelenkfehlstellungen und schlimmstenfalls zur Unbeweglichkeit (Immobilität) ganzer Gliedmaßen führen.
Darüber hinaus leiden die Betroffenen häufig unter Missempfindungen und Juckreiz. Der Umwandlungsvorgang des Narben gewebes (Narbenreife) kann bis zu zwei Jahre nach dem Wundverschluss andauern. Für eine möglichst ästhetische Narbenabheilung ohne funktionelle Einschränkungen ist ein gleichmäßiger Druck auf die betroffenen Körperstellen erforderlich. Dieser ist nur durch die so genannte Kompressionstherapie zu erzielen.

Dauer der Kompressionstherapie

Nach allen tief zweitgradigen und drittgradigen Verbrennungen sowie sonstigen zur Hypertrophie neigenden Narben wird die Kompressionsbekleidung mindestens sechs Monate lang getragen. Das konsequente Tragen – Tag und Nacht – ist notwendig, um eine möglichst ästhetische Narbenabheilung ohne funktionelle Einschränkungen zu erzielen. Zum Wechsel der Kompressionsbekleidung, zur Körperhygiene und zur Narbenpflege können Betroffene die Kompressionsbehandlung kurzzeitig unterbrechen.
Die Dauer der Kompressionstherapie ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Schweregrad der Narben
  • Lokalisation und Ausdehnung der Narben
  • Individuell unterschiedliche Heilungsreaktion
  • Therapiebereitschaft und Geduld des Patienten und dessen Angehörigen

Die Anwendungsdauer sollte mit den behandelnden Ärzten im Rahmen der Nachsorge abgestimmt werden. Dazu sind viertel jährliche Nachkontrollen sinnvoll.

TIPP

Auch bei Kleinkindern hat es sich bewährt, die Kompressionsbekleidung bis zur Ausheilung der Narbe möglichst rund um die Uhr zu tragen.
Eine intensive Gewöhnung der Kinder an die Kompressionstherapie wirkt sich positiv auf deren Akzeptanz aus.

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