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Was ist Skoliose?

Skoliose ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der sich diese seitlich verkrümmt. Oftmals sind auch die Wirbelkörper verdreht. Leichte Formen können mit Physiotherapie und speziellem Korsett behandelt werden. Bei schweren Fällen ist oftmals ein operativer Eingriff von Nöten.

Der Name Skoliose leitet sich aus dem griechischen Wort für krumm – „skolios“ ab. Nach Skoliose Definition handelt es sich dabei um ein Krankheitsbild, das „eine dauerhaft bestehende (fixierte) seitliche Wirbelsäulenverkrümmung um mindestens zehn Grad Cobb-Winkel“ aufweist.“ Der Cobb-Winkel gibt die seitliche Krümmung der Wirbelsäule an. Die Krümmung wird mittels Röntgenbild gemessen. Je nachdem, auf welche Seite sich das Rückgrat neigt, spricht man von rechts- beziehungsweise linkskonvexen Skoliose. Ab einem Krümmungsgrad von 40 Prozent spricht man von einer mittelschweren Skoliose, ab 50 Grad von einer schweren.

Die Skoliose kann sowohl angeboren als auch erworben sein. Bei Letzterem wird sie häufig durch andere Knochenerkrankungen wie Arthrose oder Osteoporose ausgelöst oder verstärkt. Die angeborene Skoliose taucht meist vor der Pubertät auf. Man unterscheidet außerdem zwischen idiopathischer Skoliose, das heißt, dass sich kein konkreter Anlass für die Wirbelsäulenverkrümmung findet, und der sekundären Skoliose. Letzteres ist die Folge einer bekannten Ursache.

Die Krankheit muss auf jedem Fall behandelt werden, da sie sich nicht von alleine zurückbildet, sondern ohne entsprechende Gymnastik verschlimmert. Gegebenfalls kann es im Laufe der Krankheit auch zu Atembeschwerden kommen. Eine Behandlung wirkt der Verschlechterung des Zustands entgegen, verbessert die Haltung der Wirbelsäule oder erhält den Status quo.

Die Wirbelsäule

Eine gesunde Wirbelsäule verfügt über 33 Wirbel, davon sieben Halswirbel, zwölf Brustwirbel, fünf Lendenwirbel und fünf verschmolzene Kreuzbeinwirbel sowie die sich deutlich von Form und Größe unterscheidenden vier Steißbein Wirbel. Zwischen den Wirbeln sind die Bandscheiben zu finden, die die Beweglichkeit der Wirbelsäule ermöglichen.

Seitlich betrachtet, beschreibt die Form der gesunden Wirbelsäule ein doppeltes „s“. Von hinten betrachtet, bildet sie jedoch eine gerade Linie. Bei der Skoliose liegt nun eine fixierte Verkrümmung vor. Außerdem sind die einzelnen Wirbelknochen häufig merklich in sich und die gesamte Wirbelsäule in ihrer Längsachse verdreht (Rotation und Torsion).

Sichtbare Symptome sind:

  • Schiefer Rücken
  • Schief stehendes Becken
  • Unterschiedlich tief stehende Schultern
  • Herausragendes Schulterblatt
  • erhöhte Position der Rippen
  • Beinverkürzung

Die Symptome werden schleichend und schrittweise im Verlauf der fortschreitenden Skoliose sichtbar.

Unsichtbare Symptome

  • Rückenschmerzen
  • Taubheit in den Gliedmaßen
  • Störung der Reflexe

Leichte Skoliose

Bei einer leichten Skoliose ist die Krankengymnastik die wichtigste Therapieform. Durch den Besuch der Rückenschule und Physiotherapie kann ihr entgegengewirkt werden. Die Übungen werden im Verlauf der Krankheit jedoch ständiger Begleiter des Patienten. Je nach Befund kann insbesondere bei Kindern, aber auch bei manchen Erwachsenen, ein Korsett die Entwicklung der Wirbelsäule lenken. Medikamentös behandelt werden kann eine Skoliose nicht. Lediglich zur Linderung der Schmerzen können Schmerzmittel verabreicht werden.

Fortgeschrittene Skoliose

Bei einer fortgeschrittenen starken Skoliose entstehen zwischen den Wirbeln Spannungs- und Druckkräfte. Dadurch sind auch die Wirbelkörper unterschiedlich geformt bzw. „verzogen“. Auf der nach außen gewölbten Seite ist der Wirbel höher als auf der nach Innenseite. Da Gleiches auch für die Bandscheiben gilt, resultiert daraus ein dauerhafter Schiefwuchs. Ein solch verdrehtes Rückgrat wird auch Torsionsskoliose genannt. Um die Skoliose auszugleichen, entstehen durch Muskelkraft in der direkten Nachbarschaft der Wirbelsäule Nebenkrümmungen. Weisen diese ebenfalls Rotation oder Torsion auf spricht man von Mehrfachskoliose. Bei einer starken Skoliose wird die gekrümmte Wirbelsäule durch Stäbe oder Schrauben versteift. Dies ist jedoch nur in wenigen Fällen notwendig.

Funktionelle Skoliose

Es muss zwischen diesen eben genannten strukturellen Skoliosen und der skoliotischen Fehlhaltung, die auch als funktionelle Skoliose bezeichnet wird, jedoch deutlich unterschieden werden. Die funktionelle Skoliose tritt vorübergehend auf und kann sich durch passive bzw. aktive Bewegungen wieder normalisieren. Ein Grund ihres Auftretens kann zum Beispiel der Versuch sein, einen Beckenschiefstand auszugleichen.