shutterstock #1303476349 von Victor Josan

Was ist Thrombose?

Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel, lateinisch Thrombus (Bluttropf). Entgegen einer weitverbreiteten Meinung können Thrombosen in allen Blutgefäßen auftreten und nicht nur in den Beinvenen. Venenthrombosen, auch Phlebothrombosen genannt, treten im Gegensatz zu arteriellen Thrombosen jedoch deutlich häufiger auf.

Unser Herz pumpt täglich 10.000 Liter Blut durch die Arterien und Venen in unserem Körper. Manchmal kann es jedoch nicht ungehindert fließen. Ein Blutgerinnsel hat sich gebildet und verstopft das Blutgefäß teilweise oder vollständig.

Warum sind Thrombosen so gefährlich?

Die nützliche Eigenschaft des Blutes zu gerinnen, die bei Wunden erwünscht ist, verursacht hier das Problem. Durch den Bluttropf staut sich das Blut und gefährdet die lebensnotwendige Versorgung des Körpers und dessen Organe. Manche Thromben oder Teile des Thrombus werden von dem Blutstrom auch gelöst und weiterbewegt. Dies nennt man Embolie. Gelangt dieses Blutgerinnsel in die Lunge, sind die dort aufnehmenden Gefäße zu klein, um es weiter zu transportieren. Die Embolie bleibt stecken und verhindern den weiteren Blutfluss. Die Folge ist eine Lungenembolie. Ähnliches passiert in den engen Gefäßen des Gehirns, wo das Blutgerinnsel einen Schlaganfall auslösen kann.

 Risikofaktoren

  • Bewegungsmangel
  • Flüssigkeitsmangel
  • Rauchen
  • Ungewohnte körperliche Anstrengung
  • Körpergröße, besonders große Menschen erkranken häufiger an einer Thrombose
  • Bettlägerigkeit
  • Vorerkrankungen, z.B. Krebs
  • Bestehende Krampfadern

Des Weiteren können Thrombosen bei langen Reisen oder nach Operationen auftreten.

Risikofaktoren bei Frauen

Bei Frauen gibt es weitere Faktoren, die das Risiko an einer Gefäßverengung zu erkranken begünstigen. Zum einen die hormonelle Empfängnisverhütung (zum Beispiel die Pille), die insbesondere in Verbindung mit Co-Risikofaktoren wie Rauchen und Übergewicht die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Thrombose erhöht, zum anderen kommt das Phänomen hin und wieder auch während der Schwangerschaft vor.

Symptome einer Thrombose

Thrombosen bleiben anfänglich häufig unbemerkt. Wenn sich ein Blutgerinnsel bildet, verspürt der Patient häufig nur ein leichtes Druckgefühl. Während bei venösen Thrombosen der Schmerz zu Beginn wenig ausgeprägt ist, tritt bei arteriellen Thrombosen in den betroffenen Körperregionen auch häufig ein plötzliches Stechen auf.

Weitere Hinweise sind bläulich-rötliche und glänzende Hautverfärbungen, Schwellungen, insbesondere der Wade und der Knöchelregion sowie Spannungsgefühle der Haut und hervortretende Adern. Manchmal ähneln die Symptome auch denen eines Muskelkaters. Leichtes Fieber und beschleunigter Puls sind weitere Anzeichen.

Viele dieser Symptome treten sowohl bei Arm- als auch Beinthrombosen auf. Im Schulter- oder Halsbereich können zudem manchmal Lähmungen bzw. neurologische Ausfälle auftreten. Der Blutstau drückt auf eine Nervenbahn.

Gefäßverschlüsse in den Armen sind meist deutlicher spürbar als selbige in den Beinen. Es macht sich hier zudem eine verstärkte Venenzeichnung bemerkbar, da das Blut den Weg zum Herzen über Umwege sucht. Es sollten jedoch keine voreiligen Schlüsse gezogen werden, denn die Symptome treten nicht alle gleichzeitig auf, noch sind die Symptome Anzeichen dafür, dass tatsächlich eine Thrombose vorliegt. Um eine Thrombose sicher zu diagnostizieren, sollte unbedingt einen Arzt aufgesucht werden. Beim Anruf sollte der Verdacht geäußert werden. Beinvenenthrombosen sind Notfälle. Daher sollte man durchaus den ärztlichen Bereitschaftsdienst bzw. den Notdienst in der nächsten Klinik kontaktieren.

Ärzte gehen der Thrombose heutzutage mittels Ultraschalles auf die Spur. Möglich ist auch eine Untersuchung mit einem Katheter, der durch die Blutbahnen eingeschoben wird und den Gefäßverschluss sicher diagnostiziert. Weitere Blutuntersuchungen geben ebenfalls Aufschluss. Die Thrombose kann mittels Medikamente oder eines (ambulanten) operativen Eingriffs mittels Katheter behandelt werden. In wenigen Fällen, in denen trotz gerinnungshemmender Medikamente wiederholt eine Lungenembolie auftritt, wird dem Patienten eine Art „Sieb“ in die Hohlvene eingesetzt. Dieses „Sieb“ verhindert, dass ein abgelöstes Blutgerinnsel in die Lunge weiter geschwemmt wird.

Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf Thrombose

Die betroffene Extremität sollte hochgelagert werden, damit der Rückfluss des Blutes erleichtert wird. So wird verhindert, dass die Gliedmaße weiter anschwillt. Außerdem sollte der Arm oder das Bein möglichst wenig bewegt und Anstrengungen vermieden werden. Individuelle angepasste Kompressionsverbände und Kompressionsstrümpfe / Anti-Thrombose-Strümpfe unterstützen ebenfalls die Durchblutung. Die Kompression (Druck) führt dazu, dass das Blut schneller durch die Adern fließen kann.

In Absprache mit dem Arzt helfen auch verordnete Medikamente wie Heparinspritzen. Diese Medikamente wirken gerinnungshemmend und verkleinern den Thrombus bzw. lösen ihn auf. Während der Einnahme des Medikamentes ist durch die gerinnungshemmende Wirkung auch die Wundheilung beeinträchtigt. Im Normalfall ist die Gabe von Heparin unkritisch. Bei Bluthochdruckpatienten oder einer bestehenden Gerinnungsstörung, sollte der Arzt die Gabe abwägen und die Blutwerte überwachen.

Bei manchen Patienten tritt nach der Behandlung ein sogenanntes postthrombotisches Syndrom auf. Aufgrund einer Blutabflussstörung bilden sich hierbei Krampfadern und das Bein schwillt an. Hierdurch können erneut Blutgerinnsel sowie Gewebeschäden entstehen. Außerdem kann es zu einem Geschwür führen.

Kann man einer Thrombose vorbeugen?

Der Gefäßkrankheit lässt sich vorbeugen, indem man die oben genannten Risikofaktoren versucht auszuschalten. Dazu gehört Übergewicht zu reduzieren, Rauchen und Alkohol zu meiden. Eine Flüssigkeitszufuhr von zwei Litern täglich, davon wenig zuckerhaltige Getränke ist ratsam. Darüber hinaus unterstützt regelmäßige Bewegung die Zirkulation des Blutes. Dabei muss es kein Hochleistungssport sein, auch tägliche Spaziergänge reichen aus, um die Durchblutung in Schwung zu bringen. Langes Stehen, Sitzen oder Liegen ist für die Beinvenen nicht gut. Bei langen Flugreisen wird Risikogruppen daher das Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen.